Good Practice Prof. Dr. Ruth Limmer

  • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
  • Fachbereich: Sozialwissenschaften
  • Prüfungsfach: Gesundheit und Krankheit – Modulprüfung (Soziale Arbeit, Medizin, Psychologie, Soziologie, Recht)
  • Prüfungsform: Schriftliche Prüfung
  • Prüfungssystem: Moodle/ Exams
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Projekt mit Meilensteinen:1. Teilnahme an veranstaltungsbegleitender Fallwerkstatt zur Vorbereitung des Fallgesprächs (freiwillig)2. Fallgespräch in Kleingruppen (Teilnahme verpflichtend)3. Digitale Fernprüfung (notenbildendend)


Beschreibung der Prüfung

Meilenstein 3: Digitale Fernprüfung (90 Minuten) für ca. 140 Prüfungsteilnehmende pro Semester:

  • Multiple-True/False (MTF) Aufgabenstellungen in Moodle „Test“. Hier werden 50% der maximalen Punktzahl der vergeben.
  • Offene Nachfragen, die jeweils direkt an ca. 6 MTF-Aufgabenstellung anschließen. Dabei soll jeweils die inhaltliche Begründung für die, bei der MTF Aufgabenstellung getroffene Bewertung der Aussagen, dargelegt werden. Die Begründung erfordert die Bezugnahme zu den vermittelten Inhalten und eine Darstellung in den eigenen Worten. Über die offenen Antworten werden 50% der Punkte vergeben.

Anwendung des Constructive Alignment

Zentrale Lernziele und Kompetenzen:
Die Studierenden …
… kennen zentrale Definitionen von Gesundheit und Krankheit und können diese in ihrer Bedeutung für die Soziale Arbeit analysieren und bewerten.
… erfassen die Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Gesundheit, Krankheit, gesellschaftlichen, zeitgeschichtlichen Bedingungen und sozialer Ungleichheit.
… können die institutionelle Verankerung der Sozialen Arbeit im Gesundheitssystem darstellen, deren zentrale Aufgaben dort beschreiben und dieses Wissens in der Fallarbeit anwenden.
… verstehen aktuelle Erklärungsmodelle von Gesundheit und Krankheit, können diese vergleichend bewerten und für das Fallverständnis von Praxisbeispielen als auch für die Entwicklung von Zielen, Angeboten und Interventionen nutzen.
… sind mit dem Krankenversicherungsrecht und Patientenrecht insoweit vertraut, als sie häufige Rechtsfragen bei der Sozialberatung beantworten können. Sie besitzen das erforderliche Systemwissen, um ihnen bisher unbekannte Fragestellungen einer vertretbaren Antwort zuzuführen.
… können die Folgen gesundheitlicher Einbußen für die Alltagsbewältigung und gesellschaftliche Teilhabe nachvollziehen, kennen Ansatzpunkte und Methoden, um krankheitsbezogene Bewältigungsarbeit zu unterstützen und können ihr Wissen für die Bearbeitung von Praxisbeispiele nutzen.
… können strukturell bedingte Schwierigkeiten bei der multiprofessionellen Kooperation verstehen und konstruktive Handlungsoptionen entwickeln.
… sind in der Lage, Handlungskonzepte, der Prävention und Gesundheitsförderung auf unterschiedlichen Handlungsebenen (Mikro-, Meso-, Makroebene) einzuordnen und können geeignete Vorgehensweisen für vorgegebene Anforderungen in der Praxis auf der Grundlage fachlicher Überlegungen auswählen.

Die Lernziele werden erreicht, indem die Studierenden an der Veranstaltung und den hier angeleiteten Übungen teilnehmen, die Pflichtliteratur bearbeiten und das erworbene Wissen in den Fallarbeitsgruppen (jeweils 5 Studierende) reflektieren und auf ein ausgewähltes Fallbeispiel anwenden. Die Fallarbeit wird in Fallwerkstätten während des Vorlesungszeitraums begleitet. Eine Rückmeldung zum Stand des Kompetenzerwerbs erfolgt durch die Teilnahme an einem digitalen Wissenstest (Aufbau entspricht der digitalen Fernprüfung; bei erfolgreicher Teilnahme wird eine Bonusleistung vergeben) sowie im Fallgespräch.

Kompetenzerfassung

Der Pool von MTF-Aufgabenstellungen wird derzeit sukzessive aufgebaut. Jede Aufgabenstellung bezieht sich auf eine*n zentralen Veranstaltungsinhalt bzw. Kompetenz und lässt sich mit einer offenen Frage zur Begründung kombinieren.

Kompetenzniveau

Da bei der Prüfungsvorbereitung nicht bekannt ist, welche MTF-Aufgabenstellungen zu begründen sind, wird ein Lernprozess gefördert, der mindestens bis zum Kompetenzniveau Evaluation führt.

„Ich halte meine Prüfung für eine Good Practice, weil…..“

  • Durch das Prüfungskonzept können die Vorteile vollstandardisierter Aufgabenstellungen bei der Korrektur einer hohen Anzahl von Prüfungen mit einem kompetenzorientierten Prüfungsansatz kombiniert werden.
  • Die MTF-Aufgabenstellungen werden teilweise gemeinsam mit den Studierenden entwickelt. Damit wird veranstaltungsbegleitend die Relevanz der Inhalte aus Studierenden- und Lehrendenperspektive abgeglichen.
  • Hohe Transparenz der Anforderungen.
  • Die semesterbegleitende Entwicklung der MTF Aufgabenstellungen und der offenen Fragen fördert die Reflexion bei der Auswahl von Inhalten und didaktischen Mitteln für die Lehrenden.