Fachartikel schreiben und Posterpräsentation in Gruppen

  • Lehrperson: Prof. Dr. Martina Ortner
  • Hochschule Regensburg OTH
  • Fachdisziplin: Soziale Arbeit
hochschulen verbund iioo

Stellen Sie sich vor...

Studierende lernen Wissenschaftskultur kennen, indem sie in einer von ihnen produzierten Zeitschrift Fachartikel schreiben und Poster präsentieren. Begleitend reflektieren sie ihre Erfahrungen in einem Lerntagebuch.

Beschreibung der Prüfung:

Die Studierenden werten alle während des Semesters geführten Interviews aus der Perspektive ihres Schwerpunktthemas aus. Die Erkenntnisse ordnen sie und entwickeln erste Ideen für einen Fachartikel, die sie mit einer Mentorin bzw. einem Mentor, die bzw. der Ihnen zur Seite gestellt wird, besprechen. Danach überprüfen sie Fachliteratur und suchen nach Übereinstimmungen oder Unterschieden. Zugleich werden in der Lehrveranstaltung Fachthemen bearbeitet, die für die Praxis relevant und für die Gruppenarbeit unterstützend sind. Die Studierenden überarbeiten den Beitrag daraufhin und geben den Artikel schließlich zur Bewertung ab. In der Lehrveranstaltung stellen die Gruppen jeweils kurz den aktuellen Arbeitsstand vor. So werden Überschneidungen und Anknüpfungspunkte frühzeitig erkannt. Die Ergebnisse fassen sie in einem kurzen Fachartikel zusammen. Die Mentorin bzw. der Mentor gibt zum Artikel eine kritische Rückmeldung.

Begleitend verfassen die Studierenden ein Forschungstagebuch, in dem sie den Arbeitsplan und -prozess dokumentieren sowie die einzelnen Treffen protokollieren. Zudem schreiben sie individuelle Reflexionen zum Prozess.

Nach Abgabe des Artikels und des Forschungstagebuches erstellen die Studierenden jeweils für ihr Thema noch ein Poster und stellen dies der gesamten Gruppe vor. So wird der ganze Forschungsprozess noch einmal sichtbar und das Gesamtergebnis ist visualisiert.

Anwendung des Constructive Alignment

Die Studierenden…

  • … lernen bei dieser Art der Prüfung  Selbstorganisation und Teamarbeit, eine grundlegende Kompetenz für die spätere Berufspraxis.
  • …üben die eigene Forschungskompetenz.
  • …erweitern die Fähigkeit zur Bewertung von qualitativer Forschung und lernen dadurch später, Forschungsberichte zu verstehen und in die fachliche Diskussion einzuordnen.
  • …erweitern ihre Medienkompetenz, weil für die Recherche und die Zusammenarbeit verschiedene Tools genutzt werden (Sync and Share, WhatsApp, KI, zoom). Die so erworbenen Fertigkeiten helfen in der späteren beruflichen Praxis bei der Informationsbeschaffung und -überprüfung.
  • …erwerben die Fähigkeit Informationen zum Thema Migration kritisch zu bewerten. Wer in diesem Themenfeld arbeitet, ist vielen (kritischen) Fragen ausgesetzt. Die Fähigkeit zur sachbezogenen Argumentation und die Reflexion der eigenen Emotionen ist dafür eine wesentliche Fertigkeit.
  • …üben in der LV die Fähigkeit gesellschaftliche Entwicklungen zu analysieren.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird ein Lehrforschungsprojekt durchgeführt. Dieses erstreckt sich über zwei Semester. Im Wintersemester werden Interviews durchgeführt und ausgewertet. Im Sommersemester wird im Rahmen der hier genannten Lehrveranstaltung an der Gesamtauswertung gearbeitet.

Die Studierenden teilen sich in Gruppen ein. Jede Gruppe hat ein gemeinsam besprochenes Schwerpunktthema. Jeder Gruppe wird eine Mentorin bzw. ein Mentor zur Seite gestellt. Die Studierenden zeigen so, dass Sie das gemeinsam Gelernte anwenden und zu einem gemeinsamen Ergebnis führen können, nämlich der gemeinsame Forschungsbericht in Form einer Zeitschrift. Es geht weniger um einen Wettbewerb als um die Zusammenarbeit. Studierende unterstützen sich gegenseitig. In Bezug auf das Arbeitsfeld, migrationssensible Soziale Arbeit, müssen die Studierenden selbst kultur-, gender- und machtsensibel vorgehen und damit ihre eigene Haltung reflektieren.

Zu jedem Lernabschnitt werden Lernziele formuliert.

Zu den Lehrinhalten gibt es Lehrbriefe, Videos, weiterführende Texte, Quizze zur Überprüfung des Wissens sowie Aufgaben (obligatorisch) und Übungen (fakultativ). Dazu gibt es persönliche Rückmeldungen und/oder die Ergebnisse werden in der darauffolgenden Lehrveranstaltung besprochen. Dies alles ist auf der Lernplattform übersichtlich und mit Zeitempfehlungen aufbereitet.

  • Kompetenzniveau 1: Das Wissen wird vor allem über die Lehrvorträge, Lehrbriefe und die angegebene Fachliteratur geschult. Überprüft wird es durch Quizze, Aufgaben und Übungen, aber auch durch Diskussionsfragen in den Lehrveranstaltungen sowie durch Rückfragen zum Lehrforschungsprojekt.
  • Kompetenzniveau 2: Das Verständnis wird erreicht durch Videos und Diskussionen in der Lehrveranstaltung oder über die Lernplattform.
  • Kompetenzniveau 3: Die Anwendung wird erreicht durch praktische Übungen in der Lehrveranstaltung und auf der Lernplattform.
  • Kompetenzniveau 4: Die Analyse ist der Schwerpunkt bei der Erstellung des Fachartikels und des Posters.
  • Kompetenzniveau 5: Die Bewertung wird in den Redaktionskonferenzen bzw. Forschungswerkstätten sowie der abschließenden Posterdiskussion gemeinsam entwickelt.
  • Die Lehrveranstaltung findet zu 2/3 in Präsenz und zu 1/3 asynchron über die Lernplattform statt.

Ich halte meine Prüfung für eine Good Practice, weil...

...sie zeigt, ob Lehrinhalte verstanden und reflektiert worden sind.
...sie den Studierenden Mut macht, selbst wissenschaftlich zu arbeiten.
...die Studierende das Ergebnis sehen und verwenden können. Die Zeitschrift wird an einen großen Verteiler versandt.