EXaHM-Prüfung mit Signavioanwendung
- Lehrperson: Prof. Dr. Stefan Huch
- Hochschule Hof
- Fachdisziplin: BWL

Stellen Sie sich vor:
Stellen Sie sich vor, dass sie den Transfer von theoretischem Wissen in die praktische Anwendung während einer Prüfung ermöglichen können. Die Studierenden bearbeiten eine realitätsnahe Problemstellung aus dem Prozessmanagement und wenden dabei eigenständig die Software Signavio zur Prozessmodellierung und -analyse in den für die Industrie relevanten Notationen BPMN 2.0 und eEPK an.
Die Prüfung ist kompetenzorientiert gestaltet: Sie fordert nicht nur Grundlagen, sondern auch Fachwissen sowie Analysefähigkeiten, Systemverständnis und Selbstorganisation. Durch die Verbindung von Wissensabfrage, Tool-Einsatz und Reflexion wird eine tiefere Auseinandersetzung mit den Inhalten erreicht – und die Prüfung spiegelt authentisch die Anforderungen im späteren Berufsfeld des Prozessmanagement, insbesondere der Prozessautomatisierung wider.
Beschreibung der Prüfung:
Die schriftliche Klausur umfasst die Bearbeitung von Aufgaben an einem PC in einem PC-Labor an der Hochschule statt, basierend auf EXaHM, um die Sicherheit und Integrität zu gewährleisten. Ein Teil der Prüfung besteht aus der Wissensabfrage mit Hilfe von Textaufgaben und dem Abfragen von Definitionen. Dies erfolgt in Form offener Fragestellungen als auch Multiple-Choice. Ein weiterer Teil ist die Anwendung von Signavio zur Modellierung und Analyse von Geschäftsprozessen sowie zur Abfrage der Kompetenzen: Anwenden und Analysieren. Die Prüfung beinhaltet das Modellieren von Prozessen in Signavio mit Hilfe der Notation BPMN 2.0 und eEPK sowie das Interpretieren und Optimieren dieser Prozesse.
Anwendung des Constructive Alignment
Prozessmanagement dient der kontinuierlichen Ausrichtung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens auf den Kunden (also den Markt) und der Unterstützung dieser Prozesse durch geeignete Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Studierenden kennen die Bedeutung dieser Managementaufgabe – insbesondere im Kontext der Digitalisierung – und sind in der Lage, sie entlang des gesamten Prozesslebenszyklus strukturiert anzuwenden. Die Studierenden können ausgewählte Methoden und (IT-)Werkzeuge für Problemstellungen in den einzelnen Phasen des Prozesslebenszyklus anwenden und präsentieren. Die Studierenden sind in der Lage, komplexe Prozesszusammenhänge mit geeigneter Software zu visualisieren.
Die Prüfung ist als praxisnahe, mehrteilige Leistungsaufgabe konzipiert, die verschiedene Kompetenzbereiche abbildet. Die Studierenden analysieren im ersten Teil eine komplexe Problemstellung aus dem Bereich des Geschäftsprozessmanagements und entwickeln auf dieser Grundlage ein Prozessmodell mithilfe der Software Signavio. In einem begleitenden Reflexionsteil dokumentieren sie ihr methodisches Vorgehen, reflektieren getroffene Entscheidungen und bewerten mögliche Optimierungspotenziale. Durch die Kombination von Analyse, Modellierung, Reflexion und Präsentation wird sichergestellt, dass nicht nur reines Faktenwissen, sondern auch die Anwendung, das kritische Denken sowie Kommunikations- und Selbstorganisationskompetenzen geprüft werden. Die Prüfungsform unterstützt so gezielt die intendierten Lernziele des Moduls und fördert die Verbindung von Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz. Sie ist insbesondere geeignet, um die Fähigkeit zur ganzheitlichen Problemlösung im Prozessmanagement unter Einsatz digitaler Werkzeuge sichtbar zu machen.
Im Rahmen des Lehrkonzepts zur Prozessmodellierung mit Signavio auf Basis der Notationen BPMN und eEPK werden die Lehr- und Lernaktivitäten gezielt auf die definierten Lernziele und die angestrebte Prüfungsform abgestimmt. Ziel ist es, den Lernenden die Fähigkeit zu vermitteln, Geschäftsprozesse strukturiert und regelkonform zu modellieren, diese kritisch zu reflektieren und praxisnah in Signavio umzusetzen. Die Lehraktivitäten bestehen zunächst aus einer theoriegestützten Einführung in die Modellierungssprachen BPMN und eEPK. Hierbei werden die relevanten Notationselemente sowie deren Anwendungsbereiche in einem didaktisch reduzierten Input vermittelt. Darauf folgen systematische Demonstrationen innerhalb der Modellierungsumgebung Signavio, bei denen exemplarisch gezeigt wird, wie Prozesse technisch korrekt modelliert und über die Kollaborationsfunktionen des Tools dokumentiert werden können. Diese Impulse dienen der kognitiven Strukturierung und schaffen eine Grundlage für die anschließende Anwendung durch die Lernenden. Die Lernaktivitäten setzen in erster Linie auf aktive Anwendung und kooperative Vertiefung. In angeleiteten Übungsphasen modellieren die Teilnehmenden zunächst in Kleingruppen einfache bis komplexere Prozesse auf Basis textueller Beschreibungen. Dabei wenden sie die zuvor eingeführten Notationen praktisch an und festigen gleichzeitig den Umgang mit Signavio. Durch Peer-Feedback und den Vergleich der Modelle im Plenum wird das kritische Denken gefördert und die Fähigkeit zur Bewertung unterschiedlicher Modellierungsansätze gestärkt. Anschließend bearbeiten die Lernenden im Rahmen einer selbstständigen Transferaufgabe einen individuellen Geschäftsprozess und erstellen dazu ein vollständiges Modell in BPMN oder eEPK. Diese Aufgabe entspricht in Struktur und Anspruch der vorgesehenen Prüfungsleistung und ermöglicht zugleich eine formative Rückmeldung zum Lernfortschritt. Zur Unterstützung des individuellen Lernprozesses werden zusätzlich digitale Microlearning-Elemente in Form von Screencasts, interaktiven Quizzes und modellierungsspezifischen Erklärvideos bereitgestellt. Diese Angebote fördern die Wiederholung, Festigung und individuelle Vertiefung der Inhalte. Abschließend reflektieren die Lernenden in einer moderierten Diskussion über typische Herausforderungen beim Modellieren, Unterschiede zwischen den Notationen sowie die Anwendung von Modellierungsrichtlinien – mit dem Ziel, metakognitive Strategien zu fördern und die Qualität der Prozessmodelle nachhaltig zu verbessern.
Prüfungsfach:
Prozessmanagement
Prüfungsform:
Schriftliche Prüfung
Prüfungssystem:
Signavio (Prozessemodelierung in den Notationen BPMN 2.0 und eEPK) und EXaHM
Prüfungsniveau:
2. und 3. Semester
Anzahl Prüflinge:
ca. 50-120
Kompetenzniveaus:
Zum Kontakt:
Ich halte meine Prüfung für eine Good Practice, weil...
… sie Studierende nicht nur fachlich herausfordert, sondern ihnen auch ermöglicht, praxisrelevante Methoden in einem realitätsnahen Szenario mit professioneller Software (Signavio) anzuwenden. Die Prüfung ist konstruktiv auf die Lernziele abgestimmt, fördert selbstständiges Problemlösen, digitale Kompetenz sowie die Fähigkeit zur Prozessanalyse und -gestaltung – zentrale Anforderungen in einem zunehmend digitalisierten Berufsalltag.