E-Portfolio-Prüfung mit Mahara zum wissenschaftlichen Arbeiten

  • Lehrperson: Prof. Dr. Sven Warnke
  • Hochschule Würzburg-Schweinfurt THWS)
  • Fachdisziplin: Sozialwissenschaften
hochschulen verbund iioo

Stellen Sie sich vor:

Die Studierenden entwerfen ihr eigenes Forschungsdesign für eine wissenschaftliche Arbeit. Sie lernen, eine wissenschaftliche Problemstellung zu formulieren, eine Forschungsfrage zu entwickeln, Literatur systematisch zu recherchieren und eine geeignete Methode für die Beantwortung ihrer Forschungsfrage auszuwählen. Sie nutzen dabei KI-Tools, die sie kritisch und reflektiert in ihren Lernprozess einbinden.

Beschreibung der Prüfung:

Die Studierenden erstellen ein E-Portfolio, das in Anlehnung an das Forschende Lernen nach Huber fünf Phasen wissenschaftlichen Arbeitens dokumentiert. Jede Phase wird durch strukturierte Arbeitsaufträge und Checklisten unterstützt. Die Studierenden reflektieren ihre Ergebnisse kontinuierlich, nutzen Peer-Feedback und binden KI-Tools (z. B. ChatGPT, ScopusAI), kritisch in den Arbeitsprozess ein. Das erarbeitete Forschungsdesign wird in einem Essay beschrieben und im Rahmen einer Präsenzveranstaltung präsentiert.

Anwendung des Constructive Alignment

Die Studierenden sollen…

  • …eine wissenschaftliche Problemstellung identifizieren und präzise formulieren,
  • …eine forschungsleitende Fragestellung entwickeln,
  • …Informationszugänge und theoretische Ansätze recherchieren, bewerten und einordnen,
  • …geeignete Methoden und Techniken angewandter Forschung benennen und begründen,
  • …ein konsistentes Forschungsdesign planen und darstellen,
  • …KI-Tools kritisch nutzen, um eigene Ergebnisse zu reflektieren, zu bewerten und zu verbessern.

Die Prüfungsform E-Portfolio ermöglicht es, die einzelnen Schritte zur Erarbeitung eines Forschungsdesigns nachvollziehbar zu dokumentieren, mit anderen Studierenden zu teilen und kritisch zu reflektieren. Durch die Verbindung von asynchronen Selbstlernphasen, KI-gestützten Reflexionsschleifen und Peer-Feedbacks in Präsenzveranstaltungen wird eine tiefe Auseinandersetzung mit einzelnen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens gefördert. Das Verfassen eines Essays und die Präsentation des eignen Forschungsdesigns machen es erforderlich die erarbeiteten Ergebnisse stringent darzustellen und zu verteidigen.

Im Rahmen des Selbststudiums bearbeiten die Studierenden strukturierte Arbeitsaufträge zu Problemstellung, Forschungsfrage, Forschungsstand, Methoden und Forschungsdesign. Sie entscheiden sich für Bewertungskriterien, die die Basis für LLM-Prompts und Peer-Feedbacks bilden. Checklisten bieten eine klare Orientierungshilfe für das Erstellen der einzelnen Seiten des E-Portfolios. Das Selbststudium wird im Sine des Blended Learnings mit Präsenzlehrveranstaltungen kombiniert. In den Präsenzveranstaltungen werden Vertiefungs- und Feedbackeinheiten angeboten. Die Studierenden präsentieren und diskutieren ihre Lernergebnisse. Zum Abschluss des Moduls stellen die Studierenden das von ihnen erarbeitete Forschungsdesign vor und erhalten Feedback von zwei Dozierenden.

Ich halte meine Prüfung für eine Good Practice, weil...

…die Studierenden in einem klar strukturierten, kompetenzorientierten Prozess an die eigenständige Planung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit herangeführt werden.
…die Integration von KI-gestützten Reflexions- und Feedbackprozessen den kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Werkzeugen in der Wissenschaft fördert.
…Portfolioarbeit, Checklisten und Peer-Feedbacks in Präsenz eine kontinuierliche und nachvollziehbare Kompetenzentwicklung ermöglichen.
…das Modul damit nicht nur die Grundlagen für die Bachelorarbeit legt, sondern zugleich digitale und wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen nachhaltig stärkt.