Plagiat/Plagiatserkennungssoftware
Ein Plagiat liegt vor, wenn geistiges Eigentum unrechtmäßig als eigenes ausgegeben wird – insbesondere in Situationen, in denen eine eigenständige Leistung bzw. Urheberschaft erwartet wird. Der Begriff ist dabei klar von bloßer Nachahmung, dem Kopieren oder Fälschen zu unterscheiden. Man unterscheidet zwischen einer:
- engen Definition, die sich auf die wörtliche Übernahme fremder geistiger Leistungen ohne Kennzeichnung bezieht, und
- einer weiter gefassten Definition. Letztere schließt auch eine missbräuchliche Nutzung des Zitatrechts (§ 51 UrhG) ein, etwa wenn die tatsächliche Urheberschaft verschleiert oder Quellen unzureichend kenntlich gemacht werden.
(vgl. Universität Heidelberg 2025)
Mögliche Plagiatsformen nach Schwarzeneggers und Wohlers (2006):
- Ghostwriting: Der eingereichte Text stammt nicht vom Verfasser selbst, sondern wurde von einer anderen Person erstellt und unter dem eigenen Namen abgegeben.
- Vollplagiat: Ein vollständiges fremdes Werk wird unverändert übernommen und als eigene Leistung ausgegeben.
- Selbstplagiat: Der Verfasser reicht dieselbe Arbeit – oder wesentliche Teile davon – mehrfach zu verschiedenen Prüfungs- oder Seminarzwecken ein, ohne dies kenntlich zu machen.
- Übersetzungsplagiat: Fremdsprachige Texte oder Textpassagen werden übersetzt und ohne Quellenangabe als eigene Leistung ausgegeben.
- Copy & Paste-Plagiat: Textteile aus fremden Werken werden direkt übernommen, ohne ordnungsgemäße Zitation. Dies schließt auch Texte aus dem Internet ohne Quellenangabe mit ein.
- Paraphrasieren: Inhalte aus einem fremden Werk werden in leicht abgewandelter Form übernommen – etwa durch Umstellungen oder sprachliche Anpassungen –, jedoch ohne die ursprüngliche Quelle offenzulegen.
- Irreführende Zitierweise: Zwar wird die Quelle genannt, jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit den übernommenen Inhalten, die oft lediglich paraphrasiert sind. Ein Beispiel ist das Verstecken der Quelle in einer Fußnote am Ende der Arbeit, ohne den konkreten Bezug zu den verwendeten Textstellen kenntlich zu machen.
Plagiatserkennungssoftware dient dazu, mögliche Übereinstimmungen und auffällige Passagen in eingereichten Texten zu identifizieren. Zu diesem Zweck erfolgt ein Abgleich der Texte mit spezifischen Datenbanken sowie frei verfügbaren Quellen und Dokumenten im Internet. Das Ergebnis weist auf Textähnlichkeiten hin, die jedoch nicht automatisch als Plagiate zu bewerten sind. Jede gefundene Übereinstimmung bedarf daher einer individuellen Prüfung und fachlichen Einschätzung durch Lehrende. (vgl. Universität Duisburg-Essen 2025) Zur Erkennung potenzieller Plagiate finden häufig Tools wie Turnitin oder PlagScan Anwendung.